May 10, 2024

Sieg im Derby-Park – mit Rekordzeit und Plan

Hamburg – Emeric George ist 35 Jahre, kommt aus Frankreich und hat ein Ziel: Er möchte das 93. Deutsche Spring-Derby präsentiert von IDEE KAFFEE gewinnen. Noch nie hat ein Franzose dieses Traditions-Derby gewonnen. „Deswegen bin ich hier“, schmunzelte er direkt nach seinem Ritt im NDR-Interview.

Den ersten Grundstein in Richtung Derby-Erfolg hat er am Freitag im Preis der Deutschen Kreditbank AG, der zweiten Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby gelegt und mit seiner elfjährigen Stute Dune du Ru und satten neun Sekunden Vorsprung gewonnen. „Das war genau mein Plan“, freute sich George. „Meine Stute braucht dieses schnelle Grundtempo, sie hat gar keine Probleme mit den Derby-Hindernissen und kann sehr schnell wenden. Ich war in der ersten Qualifikation am Mittwoch hier Vierter – da wusste ich, ich muss schneller reiten.“

Emeric George ist das erste Mal in Hamburg. Letztes Jahr hat er mit seiner Derby-Spezialistin das Derby in Dinard gewonnen, dieses Jahr wollte er unbedingt zum Deutschen Spring-Derby nach Hamburg. „Es zu gewinnen, wäre ein Traum“, gibt der ehemalige Ingenieur zu, „aber in erster Linie geht es um die Ehre, bei diesem weltbekannten Derby erfolgreich teilgenommen zu haben.“

In der ersten Qualifikation ist sie auf Platz drei aufmarschiert, in der zweiten Quali wurde sie Zweite, im Derby am Sonntag… „Nein, nein, den Stress mache ich mir nicht“, erklärte die 22-jährige Vierländerin Elisa Marlene von Hacht völlig gelassen. Mit ihrem 15-jährigen Lacoon ist sie das dritte Mal im Derby-Park am Start und blickt ‚anders’ als ihre Kollegen in Richtung Sonntag. Für 99 Prozent der Reiter ist der Wall mit der Planke danach die größte Herausforderung, Elisa sieht das so: „Über den Wall mit Planke sind wir schon zweimal fehlerfrei rübergekommen, aber ich mag überhaupt nicht das Pulvermanns Grab. Es fällt mir irgendwie unheimlich schwer, das richtig anzureiten.“

Der Derbysieger des vergangenen Jahres, Marvin Jüngel, reihte sich in dieser zweiten Qualifikation auf Platz drei ein. Balou’s Erbin fühle sich super wohl in Klein Flottbek, sie sei noch energiegeladener als auf anderen Turnieren und habe sich super angefühlt. Und auch er hat einen Plan: „Der Derby-Sieg ist natürlich ein großer Titel, den möchte man gerne verteidigen. Wenn mir das dieses Jahr schon gelingen sollte, dann würde ich es im kommenden Jahr das dritte Mal versuchen. Wenn es dieses Jahr noch nicht klappt, dann wäre das Ziel es auf jeden Fall noch einmal zu schaffen und Balou’s Erbin dann in Rente zu schicken.“

Zehn der 46 Starter blieben im Preis der Deutschen Kreditbank AG fehlerfrei – zur großen Freude von Derby-Chef Volker Wulff: „Ich bin sehr zufrieden. Ich gehe davon aus, dass wir knapp unter 30 Startern am Sonntag haben werden. Die Paare, die wir heute gesehen haben, waren zum großen Teil sehr sehr sicher. Das sah sehr gut aus.“

Mit Paul Schockemöhle habe er im Parcours gestanden und zu ihm gesagt: “Weißt du noch, wie es am Freitag war, als wir angefangen haben? Da hatten wir 460 Karten verkauft.“ Heute waren 23.500 Zuschauer im Derby-Park Klein Flottbek und feierten Reiter und Pferde.
 

Damen-Finale bei den U25-Reitern
Die U25-Dressur-Derby-Finalisten stehen fest. Die drei Besten im Preis von uvex sports in memoriam Rosemarie Springer dürfen am Samstag im Finale des U25-Dressur-Derbys mit Pferdewechsel antreten. Den Sieg in der heutigen Prüfung hat sich Kim Burschik mit dem zehnjährigen Van Victorio BD und 69,649 Prozent gesichert, auf Platz zwei landeten punktgleich Leonie Sahm mit Falcon und Leonie Ottmar mit Don Horatio (69,167 %). Insgesamt haben sich 24 Reiter um den Einzug ins Derby-Finale beworben.
 
Kim Burschik hat bereits vor zehn Jahren Derby-Erfahrung gesammelt, damals noch im Ponysattel.
Wie hat es sich angefühlt, nach zehn Jahren wieder hier in Hamburg ins Dressurviereck einzureiten?
Kim Burschik: Es ist wirklich unbeschreiblich. Als ich wusste, dass ich hier starten darf, dachte ich nur: ‚Wow‘! Ich hatte damals hier schon so viel Freude und jetzt nochmal. Das ist einfach der Hammer.

• Wie hat dein Pferd auf die Anrecht-Investment Dressurarena reagiert?
Kim Burschik: Er ist grundsätzlich ein nervöses Pferd. Deswegen war es für ihn schon eine schwierige Atmosphäre heute, aber er hat das super gemeistert.

• Wie bereitest du Dich jetzt auf den Pferdewechsel vor?
Kim Burschik:
Ich werde mir die anderen Ritte auf Video anschauen, um eine Einschätzung zu bekommen, wie die beiden anderen Finalpferde sind. Vielleicht spreche ich schon mal mit den Reitern vorab. Und ich werde zum Finale andere Stiefel anziehen. Ich habe knallharte Dressurstiefel, aber fürs Finale am Samstag werde ich welche mit weicherem Leder nehmen, damit ich mehr Gefühl habe.
*** Das U25-Dressur-Derby, der KASA Brandt Preis, beginnt am Samstag um 13.15 Uhr.
 

20 Mal im Derby-Park – Kendra Brinkop
Sie hat in den letzten Wochen einen riesigen Satz nach vorne in der Longines Weltrangliste der Springreiter gemacht – von 112 auf jetzt 64! Kendra Claricia Brinkop ist eigentlich in Neumünster zu Hause, war einige Zeit im Stall von Marcus Ehning angestellt und reitet seit 2019 für die Stephex Stables in Belgien. Von dort ist sie mit drei Pferden nach Hamburg gereist: mit dem achtjährigen Lot Sport für die Theurer Trucks 2GO Youngster Tour und mit der elfjährigen In Time und dem erst neunjährigen Tabasco de Toxandria Z für die großen Touren.

In Time ist ihre Nummer eins, zeitweise hat auch Stallkollege Daniel Deußer die Stute geritten. „Für mich ist In Time eine zweite Killer Queen“, munkelt Brinkop. „Aber zwischen Daniel und der Stute hat es nicht so gefunkt, deswegen reite ich sie wieder.“ Im Championat von Hamburg, dem Preis der Deutschen Vermögensberatung AG – DVAG am Donnerstag, haben die beiden schon gut aufgetrumpft und sind in dem erstklassigen internationalen Starterfeld Fünfte geworden. „Ich hatte im Stechen einen Fehler, aber damit kann ich gut leben“, schmunzelt die Holsteinerin. „Ich bin eher so, dass ich im Stechen mehr riskiere und am Ende vielleicht einen Fehler habe, als dass ich auf Sicherheit reite.“ Mit In Time darf sie sich am heutigen Freitag in der Qualifikation für den Großen Preis, im Agria Flottbek 5 Star-Springen, noch einmal beweisen.

Tabasco ist noch jung, aber „Ich bin sicher, er hat das Zeug für ein Championatspferd.“ Ihn wird die 29-Jährige am Samstag im Longines Grand Prix of Hamburg satteln. „Es wird erst sein dritter Großer Preis auf Fünf-Sterne-Niveau, er ist wirklich noch unerfahren, aber ich bin absolut überzeugt von ihm. Ich habe noch nie so ein Pferd gehabt.“ Tabasco habe einen super riesigen Galopp und für ihn sei der große Rasenplatz wie gemacht. Und mit Youngster Lot Spot hat sie direkt an Tag eins im Derby-Park ein Zeichen gesetzt und die Prüfung gewonnen.

Gute 20 Mal sei sie bestimmt schon in Klein Flottbek geritten, grinst Kendra. „Ich bin Holsteinerin und hier als kleines Kind schon mit meinen Ponys Jugendmeisterschaften geritten. Aber im Fünf-Sterne-Bereich bin ich erst das dritte Mal am Start.“ Während des Parcours sei sie ‚im Tunnel‘, aber sie würde gerne im Longines Grand Prix am Samstag ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn das ganze Publikum nach fehlerfreier Runde mit ‚puscht‘. „Das wäre schon cool, wenn das klappt.“
 
Tickets gibt es nur noch vor Ort an der Tageskasse am Derby-Park.
 
Weitere Informationen über den Turnierklassiker in Hamburg Klein Flottbek finden Sie im Internet: www.hamburgderby.de und auf Social Media: Instagram @deutschesspringunddressurderby oder Facebook: Deutsches Spring- und Dressur-Derby.
(KiK/ Equiwords)