‚Haarscharf-Modus‘ im Championat von Leipzig
Leipzig – Do It Easy trägt seinen Namen mit Stolz“, lacht Kendra Claricia Brinkop, strahlte und freute sich über ihren Sieg beim Fünf-Sterne-Event PARTNER PFERD. Das Championat von Leipzig war eine Entscheidung im ‘Haarscharf-Modus‘: Fünf von acht Teilnehmern im Stechen blieben fehlerfrei, alle Fünf lagen innerhalb von 75 Hundertstelsekunden!
Nach dem Umlauf hielt Kendra Claricia Brinkop den ‚Ball noch ganz flach‘: „Ich bin das zweite Mal in Leipzig am Start und ein Sieg wäre natürlich super, aber jetzt bin ich erst mal froh, dass wir eine Nullrunde geschafft haben.“ Als zweite Starterin ging die 30-Jährige dann mit dem elfjährigen Do It Easy ins Stechen, ritt unglaublich enge Wendungen und legte uneinholbar vor. 41,13 Sekunden – das bedeutete den Sieg, aber knapper hätte das Stechen kaum verlaufen können. Mehrere Male musste die Bereiterin der belgischen Stephex Stables um ihren Sieg bangen. „Als ich den Ritt von Jana (Wargers) gesehen habe, habe ich wirklich die Luft angehalten.“ Es fühle sich einfach großartig an, dieses Championat gewonnen zu haben. „Es sind Träume wahr geworden!“, erklärte die Siegerin und hörte nicht auf, von ihrem Partner zu schwärmen. „Do It Easy hat unheimlich viel Talent, macht es seinem Reiter wirklich leicht und ist ein super Pferd, um Stechen zu reiten. Und heute hat von Start bis Ziel alles geklappt.“
Auf Platz zwei in der Leipziger Messe reihte sich Jana Wargers in 41,27 Sekunden ein. „Gestern Platz vier mit Dorette, heute Platz zwei mit Rockwell – das ist ein super Gefühl hier in dieser vollen Halle. Genau dafür arbeiten wir jeden Tag“, schwärmte die EM- und WM-erprobte Championatsreiterin. Die zehnjährige Kannan-Tochter Rockwell hat Wargers seit knapp einem halben Jahr unter dem Sattel: „Rockwell ist ein sehr ehrgeiziges Pferd mit sehr viel Qualität“, resümiert Wargers, „manchmal ist sie etwas übermütig. Das ist vielleicht ihr großes Ding, bei dem man sie etwas zurückhalten muss, aber sie sprang fantastisch.“
„Für mich ist das hier absolut zufriedenstellend mit dem dritten Platz“, erklärte der drittplatzierte Daniel Deußer, der wie die Siegerin für die belgischen Stephex Stables reitet. Er saß im Sattel des 13-jährigen Gangster v/d Noddevelt. „Ich reite erst das zweite Turnier hier mit Gangster, ich habe ihn eigentlich etwas zur Probe momentan und er hat mich schon im Umlauf positiv beeindruckt und dass er dann auch noch so im Stechen mitgemacht hat – ich bin absolut zufrieden.“
47 Starter aus 16 Nationen waren im Championat von Leipzig am Start, darunter 16 deutsche. Den Sprung ins Stechen schafften neun Paare, darunter sechs aus Deutschland. Bundestrainer Otto Becker dürfte mit dieser Quote bei der 26. PARTNER PFERD, präsentiert von der Sparkasse Leipzig und der Sparkassen-Finanzgruppe Sachsen, hoch zufrieden gewesen sein. Turnierchef Volker Wulff war es auf jeden Fall. „Wir haben so tollen Sport gesehen und es war hauchdünn. Die Beiden hinter der Siegerin haben selbstkritisch gesagt, dass ihnen ihre Stechen nicht perfekt gelungen sind, aber das waren ‚Fehler‘ von 15 und 16 Hundertstelsekunden – Mini-Augenblicke!“, kommentierte Wulff. „Da kann man mal sehen, wie eng spannender Sport sein kann und das haben die Reiter wunderbar demonstriert heute.“
Stimmen nach dem Umlauf des Championats von Leipzig mit Blick auf das Stechen:
• Mynou Diederichsmeier auf Quick and Fly: „Noch mal null reiten, wäre toll.“
• Philipp Schulze Topphoff auf Clemens de la Lande NRW zu seiner Strategie für das Stechen: „Bedachte Offensive – würde ich es nennen. Na klar, ich versuche natürlich, hier und da schnell zu sein, aber insgesamt versuchen wir, die kontrollierte Offensive zu wählen und schauen dann, was dabei rumkommt.“
• Carsten-Otto Nagel auf GK Curacao: „Er ist ein besonderes Pferd. Es hat ein paar Jahre gedauert, aber die Arbeit hat sich ausgezahlt. Er ist nicht unbedingt einer fürs Stechen, eher einer für null reiten und ich hoffe, dass ich im Stechen eine flüssige Nullrunde hinkriege und eine gute Platzierung dabei herausspringt.“
• Denis Lynch (IRL) auf Cordial: „Wir kennen uns noch nicht so lange, es ist unser fünftes Turnier zusammen, Cordial kam aus Frankreich zu mir. Wir versuchen, im Stechen noch mal eine gute Runde hinzulegen, aber ich bin erst mal ganz froh, dass ich überhaupt im Stechen bin – besonders wegen des Publikums, es ist ein tolles Publikum hier. Wir werden unser Bestes geben.“
• Teike Carstensen, 25, die in Leipzig ihr Weltcup-Debut feiert und sich im Championat nur einen Fehler leistete: „Mein größtes Ziel hier in Leipzig war, dass ich mich für das Weltcup-Springen am Sonntag qualifiziere – das habe ich schon mal erreicht. Die Nullrunde gestern mit Greece war ein super Gefühl und das Championat heute war für Gasira das erste Mal ein so schweres Springen. Dass sie damit nur einem Fehler rausgekommen ist – ich bin super zufrieden!“
Die Longines FEI Jumping World Cup™-Prüfung, der Große Sparkassen-Preis von Leipzig, ist die elfte der 14. Weltcup-Etappen und beginnt am Sonntag um 15.00 Uhr.
Pony-Power in der ‚Hagedorn Pony Trophy‘
Die Kleinen haben sich bei den Großen schon eine ganze Menge abgeguckt: Nach dem unglaublich schnellen und knappen Stechen im Championat von Leipzig, rockten die Ponyreiter in der Hagedorn Pony Trophy die Leipziger Messe und gaben Vollgas. 22 Spitzenpaare des deutschen Ponysports waren am Start, sieben blieben fehlerfrei in dieser Zwei-Phasen-Springprüfung. Die Schnellsten ohne Fehler waren die 14-jährige Frieda Heinrich und ihr zehnjähriger ‚Kumpel‘ Picolino. Mit 23,32 Sekunden in Phase zwei sausten die Beiden durch die Halle: „Das war eine mega Erfahrung. Die Halle ist riesengroß und mit den ganzen Zuschauern um einen herum – das ist mega cool. Sonst ist man ja eher auf kleineren Turnieren, bei denen die Zuschauer nicht so mitfiebern, aber hier haben einen die Zuschauer immer unterstützt, das ist ein richtig gutes Gefühl.“ Aus Siegerin Frieda sprudelte die Begeisterung nur so heraus. „Ich habe Picolino schon seit vier Jahre, wir sind zusammen durch dick und dünn gegangen. Er ist zwar ziemlich verfressen, aber er kämpft immer für mich, ist immer gut gelaunt und wenn er in ein Springen geht, hat er auch richtig ‚Bock‘.“
Richtig ‚Bock‘ hatten nicht nur die Ponyreiter auf die PARTNER PFERD, sondern auch die Leipziger Zuschauer auf die Ponys – sie wurden genauso gefeiert wie die internationalen Reiter zuvor. „Wir haben sehr viele strahlende Gesichter bei den Ponyreitern gesehen“, freute sich auch Turnierchef Volker Wulff. „Es ist für sie eine riesige Erfahrung, in derselben Arena reiten zu können wie die internationalen Spitzenreiter dieser Welt. Die Ponyreiter passen super zu unserem PARTNER PFERD-Programm.“
Infos unter www.partner-pferd.de oder www.weltcup-leipzig.de.
(KiK/EquiWords)